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Stiftung Römermuseum setzt auf Aktiv-Programm

Ein Museum zum Erleben und Mitmachen

10.03.2022

Mördersuche und Giftmischerei im Edelhaus, Picknick, Eiersuche und Lichterzug im Römerdorf, Hochzeiten im Barockgarten. Das Team um Museumsleiterin Sabine Emser hat für die nun beginnende Saison im Römermuseum Schwarzenacker einen ungewohnt üppig-bunten Strauß an Aktivitäten zusammengesteckt, der eines nach außen tragen soll: Das Römermuseum ist keineswegs ein verstaubter Ort für verkopfte Theoretiker, sondern ein Lern- und Erfahrungsort zum Erleben und Mitmachen für Jung und Alt. Das Programm für 2022 steht und ist stimmig, annehmen müssen es nun nur noch die Menschen in und außerhalb der Region.

Mit etwa 7000 Besuchern in 2021 sei angesichts der Corona-Einschränkungen die Resonanz im Römermuseum zwar noch okay gewesen, „sie war aber nicht vergleichbar mit den Vorjahren“, machte letzte Woche Philipp Schweidweiler als neuer Geschäftsführer der Stiftung Römermuseum deutlich. Die pandemische Situation hatte auch das Römermuseum in Schwarzenacker im Griff. Von der erzwungenen Lähmung haben sich Scheidweiler und Museumsleiterin Emser jedoch nicht beeindrucken lassen. Gemeinsam mit dem Museums-Team und mit Unterstützung der Kunsthistorikerin Dr. Jutta Schwan und der Kammerzofe Henrietta (Monika Link) wollen sie die Stärken des Museums sichtbar nach außen machen.

„Pflasterstein 1“: „Wir haben neue Flyer und ein Programm gemacht, das wird sie erschlagen.“ Damit signalisierte Scheidweiler, dass er mit der Stiftung alles daran setzen will, um das Römermuseum stärker als bislang in der Öffentlichkeit zu positionieren und zu fundamentieren.

„Pflasterstein 2“: Die Reaktivierung des Museums-Cafés. Zum 1. April wird das neben dem Edelhaus gelegene Café mit seinem idyllischen Außenhof wieder öffnen. Die Stiftung - unterstützt vom städtischen Baubetriebshof - hat die Gastronomie wieder hergerichtet. Ein Pächter wurde gefunden und mit diesem zusammen sollen Synergieeffekte entstehen. Mit der Gastronomie gebe es einen Mehrwert für das Museum, der dazu gereichen soll, die Einrichtung insgesamt aus der Lethargie herauszuholen und zu einem Begegnungsort zu machen. Eine gute Gastronomie sei für das Museum wichtig.

„Pflasterstein 3“: Die Nutzung des Barockgartens. Für standesamtliche Heiraten ist das Römermuseum inzwischen zum beliebten Ort geworden. Warum nicht also größer denken und zum Beispiel den vorhandenen Barockgarten als Möglichkeit für freie Trauungen bewerben? Eben das hat die Stiftung Römermuseum nun ins Auge gefasst. Scheidweiler: „Das gibt uns die Chance, das Areal mehr zu nutzen und dadurch gibt es letztlich mehr Multiplikatoren für das Museum.“

„Pflasterstein 4“: Action! Der erstaunte Blick mit glänzenden Augen in gläserne Vitrinen und auf steinerne Monumente ist den nachwachsenden Generationen längst durch die modernen Medien abtrainiert worden. Was diese Medien allerdings nicht gut können, ist die komplette Sinnesansprache über Action. Das nutzen die Macher des Römermuseums in diesem Jahr komplett aus. Angeboten werden eine Osterrallye im April, Family-Picknicks und eine Kinderwerkstatt in den Sommerferien, Laternenbasteln und Lichterzug im Oktober, Küchenschlachten am Römerherd, kulinarische Zeitreisen, Tempel-Tamtam, Kinderwerkstatt, Ausgrabungen, Schnitzeljagd, Schatzsuche, römische Spiele und römisches Handwerk.
„Pflasterstein 5“: Die Renaissance des Barock. Wo Römermuseum drauf steht, sind in diesem Fall nicht nur Römer drin, sondern auch barocke Fürsten, Geheimräte, Giftmischer, Lustwandler, frivole Kammerzofen, Jagd besessene Schlemmer und schnappatmende Reifrockträgerinnen. Die Stiftung und das Museumsteam wollen in diesem Jahr die zweite Besonderheit neben der ausgegrabenen Römersiedlung pushen. Das barocke Edelhaus – und hier insbesondere der „Salon Mannlich“ ist randvoll mit Schätzen aus einer Zeit, die die Region nachhaltig geprägt hat. Die vorhandene Bildersammlung und die anstehenden Jubiläen 300. Geburtstag von Herzog Christian IV. und der 200. Todestag von Johann Christian von Mannlich haben dazu geführt, dass sich die Kunsthistorikerin Dr. Jutta Schwan und Monika Link als Kammerzofe Henrietta zusammengetan haben, um das Zeitalter des Barock in unvergesslicher Weise erlebbar zu machen. So wird es im Laufe des Jahres unter dem Motto „K&K. Kunstgeschichte trifft Kammerzofe“ eine Reihe von lebendigen Führungen und Vorträgen geben, die so manches wohlbehütete Geheimnis der barocken Gesellschaft erhellen und das Wissen um das lustvolle, aber auch intrigante Leben der Herr- und Frauschaften dramatisch erweitern werden. Auch eine Mörderjagd im Edelhaus wird es dabei geben. „Wichtig ist uns zu zeigen, dass es neben dem Schwerpunkt Römerzeit auch noch ein barockes Schwerpunktthema gibt, und dass beides miteinander im Gleichgewicht ist“, so Scheidweiler.

„Pflasterstein 6“: Live is life. Die städtische Reihe „Kultur im Museum“ mit ihren Live-Angeboten von Musik und Kleinkunst zählt die Stiftung Römermuseum durchaus auch zu ihrem Programmangebot, da die Besucher dadurch die Gelegenheit bekommen, den Museumskomplex ein wenig kennenzulernen und neugierig darauf zu werden. Gleiches gelte auch für die Filmnacht.

„Pflasterstein 7“: Finanzen. Der Beschluss der Kürzung der Museums-Betriebskosten wurde inzwischen ein stückweit revidiert. Statt einer ursprünglich vom Stadtrat beschlossenen 50.000 Euro Einsparung sind es letztlich noch 25.000 Euro. Damit stehen dem Museum 325.000 Euro zur Verfügung. Positiv verliefen auch Gespräche mit dem Saarpfalz-Kreis, der, so Scheidweiler auf unsere Nachfrage, seinen Stifteranteil erhöht hat und über eine Zulage nachdenken wird.
 
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.roemermuseum-schwarzenacker.de

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