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Stadtrat schafft Fakten und kippt Jubiläumsmesse

Camping-Freizeit-Automobil 2021

08.03.2021

Einstimmig hat der Stadtrat Bexbach letzten Donnerstag das öffentlichkeitswirksame Signal gesetzt: Die 60. Camping-Freizeit-Automobil-Messe fällt aus. Es ist bereits die zweite Messe, die wegen der Corona-Pandemie abgesagt wird. Eine besondere Messe, denn 60 Jahre Lebensdauer sind für einen solchen „Markt der Möglichkeiten“ eher die Ausnahme als die Regel. Das sollte ursprünglich – so der Wille des Messe-Eigenbetriebes und der Verwaltungsspitze - auch entsprechend gefeiert werden. Wegen der Corona-Lage stand für Messeleiter Volker Wagner aber schon früh fest, dass es weder eine gebührende Festveranstaltung noch eine festliche Eröffnung geben könne. Darüber hatten die Höcherbergnachrichten bereits ausführlich berichtet. Hinzu kamen weitere Fakten: Im Januar lagen erst 15 Anmeldungen von Ausstellern vor, die das Außengelände nutzen wollten, und sieben Interessenten hatte es für das Ausstellerzelt gegeben. Lediglich vier Aussteller waren an einer großen Ausstellungsfläche interessiert. Damit lag die Anmeldequote deutlich unter derjenigen der letzten Jahre. Im Januar der Vorjahre konnte die Messeleitung in der Regel schon mit bis zu 60 Ausstellern rechnen.

Dessen ungeachtet hatten Wagner und sein Team ein Rahmenkonzept ausgearbeitet, das sich an den gültigen Hygiene- und Sicherheitsvorschriften orientierte. Das bedeutete: Verkleinerung des Restaurationszeltes, Kontaktnachverfolgung, kleinere Verkaufszelte. Was noch fehlte, war die Angabe einer Höchstzahl von Besuchern, die sich zeitgleich aufhalten dürften. Das hätte erst kurzfristig geklärt werden können.

Wegen der vielen Wenn und Abers hatte sich bereits am 28. Januar der Werkausschuss dafür ausgesprochen, die für den 24. April bis 2. Mai vorgesehene Messe nicht stattfinden zu lassen. Er habe das „schweren Herzens“ so entschieden, sagte Bürgermeister Christian Prech (CDU) dem Stadtrat, der sich nun genauso positionierte. Diskussionen gab es keine, allenfalls Bedauern. Man werde leider erneut für die Absage der Campingmesse stimmen müssen, fasste Karl-Heinz Klein (CDU) für seine Fraktion die sich aus der Faktenlage ergebende Haltung zusammen, wissend darum, dass die Messe „der Höhepunkt im Stadtleben von Bexbach“ ist. Innerhalb der Fraktion habe man das Für und Wider ausführlich diskutiert: „Es ist ein Jammer: Vermutlich können im Sommer wieder Urlaubsreisen stattfinden. Camping erlebte bereits 2020 einen Boom.“

Absagen müsse man nun die Messe „ausgerechnet jetzt, wo sich wahrscheinlich mehr Menschen als zuvor ein Wohnmobil, einen Wohnwagen oder ein komfortables Zelt wünschen.“
Aus seiner Sicht sei es aber unverantwortlich, diese Messe durchzuführen. „Bedauerlicherweise mussten wir auch zu dem Entschluss kommen, abzusagen“, kündigte Jan Hornberger das Nein der SPD zur Messe 2021 an. „Die Messe ist ein Highlight, eine Vorzeige-Veranstaltung; sie hat sich gut entwickelt, findet landesweite Beachtung. Der Boom im Bereich Camping konnte das befördern. Wir bedauern die Absage sehr, aber leider ist es nicht anders möglich“, so Hornberger. Marc Simon, ebenfalls SPD, pflichtete bei: „Die Messe findet bundesweite Beachtung, auch mit dem Blumengarten, in den man was investiert hat. Man ist nun dabei, den Blumengarten aufzuwerten. Volker Wagner hat da bereits Pläne vorgelegt.“ Es sei nicht alltäglich, dass man solch ein Schmuckstück in der Stadt habe. „Der südwestdeutsche Bereich kennt kein solches Schmuckstück“, brach Simon eine Lanze für den Blumengarten und das Messegelände und mahnte folglich weitere Investitionen an, unter anderem für den Ausbau des Reismobilhafens


Der Bexbacher Stadtrat hat letzte Woche gegen die Durchführung der Jubiläumsmesse gestimmt. Fotos: Rosemarie Kappler

 

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